21. Februar 2017 – Im Lärmaktionsplan der Stadt Fürth bestätigt jetzt ein unabhängiger Gutachter, dass GRÜNE Verkehrskonzepte den Verkehrslärm an stark belasteten Lärmschwerpunkten im Fürther Norden genauso deutlich verringern würden wie die Autobahnverbindungsstraße („Westumgehung Fürth“). Die GRÜNEN-Stadtratsfraktion lehnt den Neubau der Autobahnverbindungsstraße ab. Diese sogenannte „Westumgehung Fürth“ soll an den Lärmschwerpunkten in Vach, Mannhof und Stadeln für Entlastung sorgen. In zweien dieser drei Gebiete (Vach und Mannhof) würden kombinierte Maßnahmen wie Tempo 30, die Markierung von Fahrradschutzstreifen oder die Verwendung von lärmminderndem Asphalt genau den gleichen Effekt erzielen. Im dritten Lärmschwerpunkt (Stadeln‐Fischerberg) könnte man die Belastung für Anwohner durch ein kommunales Lärmschutzfensterprogramm deutlich senken.
Viele Maßnahmen, die im Lärmaktionsplan als sinnvoll eingestuft werden, fordert die GRÜNEN-Stadtratsfraktion ohnehin schon seit längerem:
So wirkt sich beispielsweise die Begrünung von Straßenzügen positiv auf den subjektiv wahrgenommenen Verkehrslärm aus.
Die Markierung eines Rad‐Schutzstreifens am Fahrbahnrand bewirkt einen höheren Abstand des Verkehrs zum Fahrbahnrand und zu den angrenzenden Häusern. Außerdem führt die optische Verengung der Straße zu niedrigeren Durchfahrtsgeschwindigkeiten und der damit einhergehenden Lärmminderung.
Eine ur‐grüne Idee ist der Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Rad. Der vorgelegte Lärmaktionsplan bestätigt, dass durch eine Verbesserung der Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer sowie des ÖPNV solche „modale Verlagerungen“ forciert werden können, und fordert, dass „die Förderung der Reduzierung von Kfz‐Verkehren durch modale Verlagerungen langfristig und gesamtstädtisch als Handlungsschwerpunkt aufgegriffen werden“ muss.
Einer der effektivsten und günstigsten Ansätze zur Lärmminderung ist laut Lärmaktionsplan „Tempo 30“ ‐ eine Regelung, die die GRÜNEN schon lange überall dort fordern, wo es möglich und sinnvoll ist, also z.B. unter Berücksichtigung der ebenfalls Verkehrslärm mindernden „Grünen Welle“.
Der Ansatz der GRÜNEN‐Stadtratsfraktion „Sanierung vor Neubau“, den sie auch in den letzten Haushaltsberatungen vertreten hat, gilt vor allem auch in Bezug auf den Straßenbau. Der vorgelegte Lärmaktionsplan bestätigt diese Ansicht: „Wenn der Fahrbahnzustand schlecht ist (Schlaglöcher, abgesenkte/ klappernde Schachtdeckel, Spurrinnen, Rillen,…), wirkt sich dies auch auf die Lärmemissionen aus“, heißt es dort. Nach Ansicht der GRÜNEN‐Stadträt*innen ist das beispielsweise in Vach ein wichtiger Ansatzpunkt, wo man durch die Fahrbahnwiederherstellung die vor fast 10 Jahren begonnenen Kanalbaumaßnahmen nun endlich beenden könnte.
Aber auch GRÜNE Ideen, die über den Einflussbereich des Fürther Stadtrats hinausgehen, werden weitere Lärmsenkungen bewirken, wenn z.B. die Zahl der Elektrofahrzeuge zunimmt. Und hier sind nicht nur Elektroautos gemeint, sondern auch Pedelecs, also Fahrräder mit Elektromotor, die auch größere Strecken für viele Pendler*innen bewältigbar machen und für unseren Ballungsraum das ideale Verkehrsmittel sind.
An Stellen im Stadtgebiet, an denen alle diese Maßnahmen nicht ausreichen oder schlicht nicht umsetzbar sind (z.B. Nürnberger Str., Schwabacher Str., Poppenreuther Str.) muss ‐ wie vom Gutachter gefordert ‐ ein kommunales Lärmschutzfensterprogramm eingeführt werden, das die Anwohner nicht nur in Sachen Lärm, sondern auch finanziell entlastet.
Die GRÜNEN‐Stadträt*innen finden: „Die Stadt sollte nun aus den Handlungsempfehlungen des Gutachters ein Konzept mit konkreten, aufeinander abgestimmten Maßnahmen zur Lärmverringerung entwickeln und künftig in den Haushalt einplanen, damit die GRÜNEN‐Ideen, die nun von unabhängiger Stelle bestätigt wurden, nach und nach umgesetzt werden.“
Übrigens: Bei der Erstellung des Lärmaktionsplans wurde auch die Öffentlichkeit beteiligt: bis November 2016 konnten sich Bürger*innen zum Planentwurf äußern und Anregungen und Bedenken vortragen. Eine Form der Bürgerbeteiligung, die die GRÜNEN‐Stadtratsfraktion sehr begrüßt.
Der Lärmaktionsplan steht am Mittwoch, 22.2.2017 in der Stadtratssitzung auf der Tagesordnung.
- Bau der Autobahnverbindungsstraße („Westumgehung Fürth“) ist unnötig: unabhängig erstellter Lärmaktionsplan enthält zahlreiche Maßnahmen, mit denen die gleiche Lärmverringerung erzielt werden kann.
- Gutachter bestätigt viele GRÜNEN‐Ideen: z.B. Tempo 30, lärmmindernder Asphalt, Markierung von Fahrradschutzstreifen, Förderung und Ausbau von ÖPNV, Fuß‐ und Radverkehr etc.
- GRÜNEN‐Stadtratsfraktion drängt auf Konkretisierung der Maßnahmen und Berücksichtigung bei künftigen Haushaltsplanungen.
Diese Pressemeldung als pdf-Dokument: PM_Laermaktionsplan bestätigt GRUENE Verkehrskonzepte
Link zur Stadtratssitzung am Mittwoch: Tagesordnung vom 22.2.2017
Das Dokument zum Lärmschutzplan als Download auf den Seiten der Stadt Fürth: Entwurf Lärmaktionsplan
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