21. Juli 2017 – „Alles wird teurer? Wir nicht!“ – Das könnte bald das Motto der infra fürth verkehr gmbh, des städtischen Busunternehmens, sein, wenn es nach den Stadträt*innen der GRÜNEN-Stadtratsfraktion geht. Denn sie wollen die regelmäßige Preiserhöhung für den öffentlichen Nahverkehr in Fürth beenden.
Was Fahrkarten im städteübergreifenden Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) angeht, kann die Stadt Fürth nicht unabhängig agieren. Hier ist die Stadt an die sogenannten „Atzelsberger Beschlüsse“ gebunden, die eine regelmäßige Erhöhung für den gesamten VGN vorschreiben. Bei einem Alleingang wäre Fürth als Mitglied im VGN zu Ausgleichszahlungen an die anderen Mitglieder verpflichtet, die sich in schwindelerregenden Millionenhöhen bewegen. Doch Fahrten innerhalb von Fürth (Preisstufe B) haben naturgemäß keine Auswirkungen auf die Einnahmen der anderen Mitglieder des Verkehrsverbunds. Ausgleichszahlungen sind also nicht zu befürchten.
Daher haben die GRÜNEN-Stadträt*innen einen entsprechenden Antrag zur Stadtratssitzung am 26. Juli gestellt. Neben der Preisstabilität für Fahrkarten im Stadtgebiet Fürth (Preisstufe B) fordern die GRÜNEN Verhandlungen mit den Städten Nürnberg und Stein, um auch die Tariferhöhung zum 1.1.2019 für die Preisstufe A (Nürnberg/Fürth/Stein) abzuwenden. Zudem soll die Stadt Fürth zeitnah eine neue Finanzierungsgrundlage für den öffentlichen Nahverkehr im VGN entwickeln und dabei auf eine deutlich stärkere Einbindung von Bund und Land in das neue Finanzierungssystem hinwirken. Integraler Bestandteil des neuen Systems soll eine soziale Komponente sein. Generell sollen nach Meinung der grünen Stadtratsfraktion mögliche Preissteigerungen im ÖPNV keinesfalls über der bundesdeutschen Inflationsrate liegen.
Die GRÜNEN-Stadträt*innen sind sich sicher: „Die regelmäßigen Preiserhöhungen führen zu sinkenden Fahrgastzahlen. Die Zahl der Fahrgäste in den Bussen im Fürther Stadtgebiet hat beispielsweise laut Infra zwischen 2008 und 2016 von 10,559 Mio. auf 9,000 Mio. abgenommen – und dies obwohl die Bevölkerungszahl in diesem Zeitraum stark zugenommen hat. Die Zahl der Fahrten pro Einwohner*in ist somit sehr deutlich gesunken. In diesem Zeitraum haben sich die Taktzeiten nicht verändert, die Fahrzeuge sind die gleichen und außer der Preissteigerung haben wir keinen nachvollziehbaren Grund für den Fahrgastverlust gefunden.“
Besonders gravierend für Fürth war, dass die Einzelfahrkarte im Zeitraum von 2011 (K-Tarif mit 1,60 €) bis 2015 (Tarifstufe B mit 2,30 €) um insgesamt ca. 45 Prozent teurer geworden ist. Auch wenn das das Resultat von einmaligen Effekten wie der Abschaffung der Kurzstreckenzone als Tarif für das gesamte Stadtgebiet Fürth im Jahr 2012 und der stark überproportionalen Preissteigerungen 2012 und 2015 war – das Verständnis der Fürther Bürger*innen für die fortlaufenden Preiserhöhungen wurde hier überstrapaziert, finden die Stadträt*innen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Eine weitere stetige jährliche Erhöhung der Tarife entsprechend den Atzelsberger Beschlüssen ist den Nutzer*innen des ÖPNV nicht mehr zuzumuten. Und auch der Umwelt nicht. Denn weitere Tarifsteigerungen würden zwangsläufig die Umwelt zusätzlich mit Autoverkehr belasten, weil die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs durch die weitere Kostensteigerung zunehmend unattraktiv wird.“
Mit der Verhinderung der Preiserhöhungen wollen die GRÜNEN-Stadträt*innen dem Fahrgastschwund nun entgegenwirken und den öffentlichen Nahverkehr in Fürth wieder attraktiver machen.
- GRÜNEN-Stadträt*innen wollen Preisstabilität für Fahrkarten in Fürth (Preisstufe B).
- Die Stadt Fürth soll mit Nürnberg und Stein Verhandlungen über die Preisstufe A führen, eine neue Finanzierungsgrundlage für den VGN entwickeln und dabei sowohl eine soziale Komponente berücksichtigen als auch Bund und Länder stärker einbinden.
- Der entsprechende Antrag wird in der Stadtratssitzung am 26. Juli 2017 behandelt.
Diese Meldung als pdf-Datei: PM – GRÜNEN-StadträtInnen wollen jährliche Preiserhöhung für Fürther Nahverkehr beenden
Link zum entsprechenden Antrag: Antrag zur Stadtratssitzung am 26.7.2017
Neuste Artikel
Starker Auftakt ins Jahr 2025: Unser Neujahrsempfang mit Frank Bsirske, Barbara Fuchs und Kamran Salimi
Am 7. Februar 2025 haben wir bei unserem Neujahrsempfang in Fürth gemeinsam mit vielen engagierten Gästen das neue politische Jahr eingeläutet. Mit dabei waren hochkarätige Redner*innen, die eindrucksvoll klargemacht haben, welche Herausforderungen vor uns liegen – und wie wir sie gemeinsam meistern können. Frank Bsirske: Klare Worte für Gerechtigkeit und NachhaltigkeitBesonders eindrucksvoll sprach Frank Bsirske,…
Finanzen Kinder Klimaschutz Naturschutz Soziales
Kaffee mit Banaszak: Ein Nachmittag voller Energie!
22.01.25 – Volles Haus und spannende Diskussionen – das war „Kaffee mit Banaszak“ am 22.01.25 im Herr & Kaiser in der Fürther Südstadt. Rund 60 Menschen, darunter viele neue Gesichter, waren gekommen, um mit Felix Banaszak über die wichtigsten Themen unserer Zeit zu sprechen: Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Kamran Salimi,…
Klimaschutz Naturschutz Soziales Wirtschaft Wohnen
Robert Habeck in Nürnberg – Ein voller Erfolg im Wahlkampf
20.1.25 – Am vergangenen Wochenende besuchte Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Nürnberg im Rahmen seiner Wahlkampf-Tour. Kamran Salimi, unser Direktkandidat für den Bundestag, Annette von Heissen und Johannes Newald, Kreisvorsitzende des Kreisverbands Fürth, waren vor Ort, um Habeck zu erleben und mit ihm über die wichtigen Themen unserer Zeit zu sprechen. „Es war…
Ähnliche Artikel
Jugendliche | Kinder | Verkehr | Verkehrsführung | Verkehrssicherheit
Sichere Überquerung der Würzburger Straße
Dass es aktuell keine wirklich praxisnahe Möglichkeit für Fußgänger*innen gibt, um gefahrenlos oberirdisch zwischen Wehlauer Straße und Unterfarrnbacher Straße über die Würzburger Straße zu kommen, ist bisher nicht weiter aufgefallen. Doch durch die neue Rollsporthalle an der Wehlauer Straße verändert sich etwas an dieser Kreuzung. „Von der Rollsporthalle zum Fast-Food-Restaurant, den Einkaufsmöglichkeiten und den Stadtteilen…
Autos | Brücke | Finanzen | Hafenbrücke | Infrastruktur | Verkehr | Verkehrsführung
Kluge Ideen für die Sanierung der Hafenbrücke
Im Rahmen der Haushaltsberatungen kam endlich Bewegung in das Thema Brücken am Fürther Hafen. „Die Idee ist schnell skizziert“, erklärt Harald Riedel. „Drei von sieben Kanal-Brücken sind momentan Sanierungsfälle – die Zirndorfer Brücke musste zum Teil schon gesperrt werden, die Hafenbrücke ist nicht mehr sanierungsfähig und auch die Farrnbacher Brücke in Sichtweite davon muss saniert…
bus | Nahverkehr | Öffentlicher Nahverkehr | ÖPNV | Ringbuslinie | Stadtbusse | Verkehr | Verkehrsentwicklungsplan
Bekommt unsere Ringbuslinie eine Chance?
Die Idee einer Ringbuslinie in Fürth hat schon einige Jährchen auf dem Buckel…Und endlich sieht es auch so aus, als ob sich Mitglieder anderer Parteien für das Konzept begeistern könnten. „Bei den Haushaltsberatungen wurde das Thema wirklich positiv diskutiert.“, freut sich GRÜNEN-Stadtrat Christoph Wallnöfer. „Im Frühjahr werden es schon 6 Jahre, dass wir im Rahmen…