21. Juni 2018 – In den letzten Jahren hat die GRÜNEN‐Stadtratsfraktion immer wieder versucht, die Preisspirale im Öffentlichen Nahverkehr zu stoppen. Im vergangenen Juli beispielsweise mit dem ganz konkreten Antrag, die Preiserhöhung in der Tarifstufe B (Stadtgebiet Fürth) auszusetzen. Dies wurde damals abgelehnt.
In derselben Stadtratssitzung wurde jedoch eine Gemeinschaftsinitiative beschlossen, die für ein neues Tariffortschreibungssystem sorgen und eine neue Finanzierungsgrundlage erarbeiten sollte, vor allem auch unter Berücksichtigung einer sozialen Komponente. Bislang sind hier keinerlei Fortschritte erkennbar.
Da die Stadtratsfraktion Bündnis 90/ Die GRÜNEN das starre Atzelsberger Modell immer noch als überholt ansieht und nach wie vor den Nutzer*innen des ÖPNV die stetige jährliche Preissteigerung nicht mehr zumuten will, stellt sie erneut den Antrag, zumindest für das Stadtgebiet Fürth (Tarifstufe B) die aktuellen Tarife beizubehalten und den Fürther Bürger*innen die nächste turnusmäßige Erhöhung zu ersparen.
Mit dem einmaligen Aussetzen der Tariferhöhung ist es jedoch nicht getan. Die dem ÖPNV zugrundeliegenden Finanzierungsmodelle, Preiskalkulationen und Tarifgestaltungen müssen dringend neu konzipiert werden. Hierbei sollen auch neue Modelle berücksichtigt werden, die bereits in anderen Städten erfolgreich erprobt wurden.
Stellvertretend sei hier das Bestpreiskonzept genannt, bei dem Nutzer*innen einfach und stressfrei den bestmöglichen Preis für ihre Fahrten im Abrechnungszeitraum von einem Monat zahlen, ohne dass sie sich lange mit den Tarifbestimmungen auseinandersetzen müssen und ohne die Unsicherheit, vielleicht doch das falsche Ticket gekauft zu haben. Dieses System wird derzeit zum Beispiel in Stuttgart erfolgreich eingesetzt (vgl. https://www.ssb‐ag.de/unternehmen/presse/detail/ssbbestpreis‐app‐ab‐sofort‐fuer‐20000‐nutzer‐offen/ ).
Nur mit einem günstigen Tarif, der einfach zu verstehen ist und daher benutzerfreundlich ist, kann es gelingen, mehr Bürger*innen vom Öffentlichen Nahverkehr zu überzeugen – mit den bekannten positiven Folgen wie z. B. Entlastung der Umwelt und Verbesserung der städtischen Lebensqualität.
Zur Sitzung des Stadtrats am 28. Juni 2018 stellen wir daher folgenden
A n t r a g :
1. Bei der anstehenden Tarifanpassung wird die Tarifstufe B von der Erhöhung ausgenommen.
2. Die Verwaltung legt in Zusammenarbeit mit der infra fürth verkehr GmbH Vorschläge vor, wie das Tarifsystem für den ÖPNV im VGN aus Fürther Sicht einfacher und attraktiver gestaltet werden kann, um einen Umstieg auf den ÖPNV zu fördern. In diesem Zusammenhang wird u. a. auch die Möglichkeit einer Bestpreis‐Abrechnung wie etwa in Stuttgart (SSB) geprüft.
Dieser Antrag als pdf-Dokument: Antrag StR – Aussetzung der Tariferhöhung für Tarifstufe B und Neukonzeption der ÖPNV-Finanzierung
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