16. August 2018 – Wer im Sommer durch Fürth läuft, sieht und riecht das Problem sehr schnell: To-Go-Müll in den Mülleimern. Teilweise quellen Plastikbesteck, Essensverpackungen und Getränkebecher sogar heraus, wenn die Kapazität für ein warmes Sommerwochenende nicht ausgereicht hat. Vor allem der Plastikmüll hat ernste Auswirkungen auf die Umwelt. „Dieser Müll ist absolut vermeidbar“, finden die GRÜNEN-Stadträt*innen, „und mit ihm die enormen Kosten für Herstellung und Entsorgung. Seit vielen Jahren weisen wir immer wieder auf die Umweltbelastung durch Plastik und Einwegverpackungen hin und suchen nach Alternativen.“
Bereits im Juli 2017 hatten die GRÜNEN-Stadträt*innen einen Antrag im Umweltausschuss gestellt, der Möglichkeiten zur Reduzierung von To-Go-Müll in der Fußgängerzone ausloten sollte.
Doch Mehrwegbecher für alle kann die Stadt nicht vorschreiben. Solange Plastik-Einwegbecher nicht generell in Deutschland verboten sind, muss man also auf den guten Willen der Händler hoffen.
In ihren eigenen Betrieben allerdings kann die Stadt Fürth diesbezüglich Vorgaben machen. „Mehrwegbecher statt Einwegbecher heißt das Motto. Wenn man schon keine Komplett-Lösung für alle Einwegbecher in Fürth möglich ist, dann doch wenigstens für die Bereiche, auf die die Stadt Fürth unmittelbaren Einfluss nehmen kann, wie beispielsweise die Schwimmbäder “, erläutern die Fürther GRÜNEN-Stadtraträt*innen den Inhalt des Antrags, den sie zum nächsten Umweltausschuss stellen.
Mit der Spielvereinigung Greuther Fürth soll das Gespräch gesucht werden und darum geworben werden, Mehrwegbecher auch im Stadion einzuführen. Die Umstellung sollte kein großes Risiko darstellen. Denn schon lange funktionieren Pfandsysteme in wesentlich größeren Stadien.
In den Fürther Bädern mit Restauration sollen nur noch Getränke in Mehrwegbechern ausgegeben werden. Dies wurde in der Vergangenheit schon praktiziert. Die GRÜNEN-Stadträt*innen hoffen, dass der eine oder andere Gastronom mitzieht, wenn die Stadt Fürth mit gutem Beispiel voran geht.
Vereinzelt bieten Händler und Händlerketten bereits Pfandsysteme beispielsweise für Kaffeebecher an. In der Nachbarstadt Nürnberg werden seit 1. August an 20 Standorten Mehrwegbecher des bundesweiten Pfandsystems Recup ausgegeben – mit der aufgedruckten Skyline der Stadt. Man kann also seinen Kaffee zum Mitnehmen bei einem der Partner im Pfandbecher kaufen und bundesweit an über 1000 Stellen zurückgeben.
Höchste Zeit, dass auch Fürth sich um ein ähnliches Konzept oder einen eigenen Fürth-Becher beispielsweise im Rahmen des Recup-Pfandsystems bemüht, finden die GRÜNEN-Stadträt*innen: „Das ist schon eine merkwürdige Vorstellung: Seit Jahren versucht die Stadt Fürth aus dem Schatten der großen Schwester Nürnberg herauszutreten, investiert in Tourismusförderung und die Wahrnehmung von Fürth als eigenständiger Großstadt und nicht als Nürnberger Anhängsel. Und nur, weil man selbst den Zeitpunkt für ein Mehrwegsystem verpasst hat, laufen dann zahlreiche Einheimische und Tourist*innen mit Mehrwegbechern in Fürth herum, auf denen die Nürnberger Kaiserburg zu sehen ist und nicht etwa das Fürther Rathaus.“
• Fürther GRÜNEN-Stadträt*innen wollen umweltschädlichen Plastikmüll durch Getränkebecher reduzieren
• Antrag: Umstellung auf Mehrwegbechersystem in den Fürther Bädern und Gespräche mit der SpVgg, um auch im Stadion auf Mehrwegbecher umzustellen
• Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN fordert Konzept, wie auch private Einrichtungen zur Nutzung von Mehrwegbechern angeregt werden können
Diese Meldung als pdf-Datei: 2018_08_16_PM_GRÜNEN Fraktion will Mehrwegbecher in den Fürther Bädern und im Stadion
Antrag zum Umweltausschuss am 5.10.2018: Antrag UA -Mehrwegbecher in Bädern und Stadion
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