Grüne Verkehrspolitik

Ein erster Schritt in Richtung kostenloser ÖPNV

An den Adventssamstagen 2018 konnte man in Fürth kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Einkaufen, Bummeln und Weihnachtsmarktbesuch fahren. Und zwar auf allen Linien (Bus, U- und S-Bahn, Regionalbahn) in der Tarifstufe B von Betriebsbeginn bis gegen 5 Uhr am Folgetag mit den letzten Fahrten der Nightliner.

Ein toller Erfolg jahrelanger grüner Politik im Stadtrat. Schließlich hatte die GRÜNEN-Stadtratsfraktion schon im Frühjahr erstmalig den Antrag gestellt, am verkaufsoffenen Sonntag während des Fürth Festivals den ÖPNV im Fürther Stadtgebiet (Tarifstufe B Fürth) kostenlos für alle zu ermöglichen und so das Modell „Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr“ zu erproben und erste Erfahrungen zu sammeln. Die Idee hinter dem Antrag: Wenn durch das kostenlose Angebot verstärkt Busse und U-Bahnen genutzt werden, sind weniger Autos unterwegs, was zu einer deutlichen Verkehrsentlastung führt. Und wer das kostenlose Angebot an diesem Tag nutzt und gute Erfahrungen macht, der wird sich vielleicht auch bei anderen Veranstaltungen überlegen, ob er sich mit dem Auto in das Verkehrs- und Parkplatzchaos stürzt oder lieber entspannt in einen Bus steigt. Die Bevölkerung aus Fürth und den Nachbarkommunen hat ein positives Einkaufserlebnis und bekommt vielleicht auch an anderen Tagen Lust auf einen stressfreien Einkaufsbummel durch die Fürther Innenstadt mit entspannter An- und Abreise. Eine echte Win-Win-Situation für alle.

Nachdem die Beschlussfassung zu unserem Antrag am 14. Mai 2018 vertagt wurde, weil noch keine verlässliche Kostenschätzung vorlag, reagierten wir schnell und stellten einen Änderungsantrag zum Finanz- und Grundstücksausschussausschuss am 16. Mai, der einstimmig angenommen wurde. Die Verwaltung wurde somit beauftragt, ein Konzept für einen anderen Tag zu erarbeiten, an dem der ÖPNV im Fürther Stadtgebiet (Tarifstufe B Fürth) kostenlos angeboten wird und das Konzept zeitnah dem Stadtrat bzw. den relevanten Ausschüssen vorzustellen. In den folgenden 2 Monaten passierte in dieser Hinsicht jedoch nichts.

Stattdessen präsentierte die SPD in der Juli-Stadtratssitzung den Vorschlag umgemünzt auf die Adventssamstage als eigene Idee. Die Tatsache, dass zu diesem Antrag keinerlei Kostenschätzung vorlag, verhinderte (im Gegensatz zum GRÜNEN-Antrag) diesmal nicht, dass der Antrag in der Sitzung behandelt und einstimmig angenommen… dazu mag sich jeder seinen Teil denken.

Von dem politischen Manöver profitierten jedenfalls alle Fürther*innen, die an diesem Tag das Auto stehen ließen und mit dem Bus oder der U-Bahn in die Innenstadt fuhren. In den Augen der GRÜNEN-Stadträt*innen ein guter Test für die Machbarkeit und ein Präzedenzfall, der durchaus ausbaufähig ist. Hier hat sich wieder einmal bewahrheitet, dass der stete Tropfen den Stein höhlt… auch wenn man ihn dann anders einfärbt.

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