31. Januar 2020 – Verunreinigungen durch Taubenkot sind ein großes (und kostspieliges) Ärgernis – gerade in einer Stadt wie Fürth mit einem großen Reichtum an denkmalgeschützten Bauten.
Durch gut gemeintes Füttern mit trockenem Brot, anderen Gebäckresten oder sogar Pommes werden die Tiere krank und bekommen Durchfall. Dieser wiederum ist durch die Fehlernährung besonders aggressiv zur Bausubstanz.
Zur Eindämmung der Taubenpopulation gibt es nur wenige Möglichkeiten, die meisten davon nutzlos. Ein Fütterungsverbot, wie es in Fürth seit 1996 besteht, hat hier ebenso wenig zum dauerhaften Erfolg geführt wie Verhütungsmittel im Taubenfutter oder Fütterungsverbote in vielen anderen Städten; brutale Methoden wie Vergiften, Abschießen und Jagen durch Raubvögel verbieten sich von selbst, wenn sie nicht sogar gesetzlich verboten sind.
Als eine der ersten deutschen Städte hat die Stadt Augsburg betreute Taubenhäuser und -türme errichtet und blickt auf jahrelange positive Erfahrungen mit diesem tierschutzgerechten Konzept zurück. Seit einigen Jahren erfolgt die Betreuung in Kooperation mit dem örtlichen Tierschutzverein.
In den Taubenschlägen werden die Stadttauben mit artgerechtem Futter versorgt. Die Eier werden aus den Gelegen entnommen und durch Attrappen aus Kunststoff oder Gips ersetzt. Die Tragweite dieser Maßnahme wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass Tauben sehr fruchtbar sind und ein einzelnes Taubenpärchen bis zu 12 Küken im Jahr haben kann. Durch das Verhindern von Nachwuchs schrumpft die Tauben-Population auf ein stadtverträgliches Maß.
Und es gibt noch einen weiteren Vorteil: Da sich die Tiere nachts und die meiste Zeit des Tages in der betreuten Behausung aufhalten, setzen sie auch dort den Kot ab. Dieser wird fachmännisch entsorgt, die Bausubstanz in der Stadt geschont. Daneben wird der Taubenschlag regelmäßig gereinigt und desinfiziert, was für eine weitere Verringerung von Keimen sorgt.
Die betreuten Taubenhäuser geben auch die Möglichkeit, den Gesundheitszustand der Tiere zu überwachen.
Betreute Taubenschläge können an ganz unterschiedlichen Standorten entstehen: z.B. in/auf Parkhäusern, Türmen, Dachstühlen von Verwaltungsgebäuden oder auch auf Flachdächern. Auch im Stadtgebiet Fürth lassen sich sicherlich geeignete Standorte in der Nähe von Taubenpopulationen finden.
Zur Sitzung des Umweltausschusses am 7. Februar 2020 stellen wir daher folgenden
A n t r a g :
Die Stadt Fürth errichtet betreute Taubenhäuser, um die Population wild lebender Tauben im Stadtgebiet tierschutzgerecht zu dezimieren und Schäden durch Taubenkot zu verringern.
Ergebnis: Der Antrag wurde abgelehnt. Die Stadt will stattdessen vermehrt auf das Fütterungsverbot hinweisen.
Dieser Antrag als pdf-Datei:
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