22. Februar 2020 – Mit 12.000 Einwohner*innen ist der Fürther Stadtteil Hardhöhe größer als manche Kleinstadt. Dennoch gibt es keinen Treffpunkt für die Bewohner*innen. Sogar die letzte Gaststätte, die ein beliebter Anlaufpunkt war, hat vor einiger Zeit geschlossen. Umso dringlicher ist es, hier ein Stadtteil-und Begegnungszentrum zu schaffen, finden die GRÜNEN-Stadträt*innen: „In einer solchen zentralen Anlaufstelle können soziale Kräfte gebündelt werden. Die soziale Infrastruktur wird gestärkt, die Beteiligung von Bewohner*innen und Einrichtungen gefördert.“
Nutzungsmöglichkeiten gibt es viele: Eine bunte Mischung aus Angeboten für Eltern und Kinder, Frauengruppen, Senior*innen, Migrant*innen oder Menschen mit einem gemeinsamen Hobby (z.B. Schach) fördert die Integration und verbessert das Zusammenleben im Stadtteil. Auch einige bereits bestehenden Vereine und Initiativen sind auf der Suche nach Räumen für ihre Treffen oder Kurse – vor allem ohne Konsumzwang. Denn häufig werden Menschen bei Veranstaltungen ausgegrenzt, weil sie sich Getränke in Gaststätten nicht leisten können. Ein offener Nachbarschaftstreff in Wohnortnähe kann als tägliche Anlaufstelle in vielen Fällen vor allem bei älteren Bürger*innen der Vereinsamung vorbeugen. Auch das Koordinierte Stadtteilnetzwerk kann in die Räumlichkeiten integriert werden.
Die GRÜNEN-Stadträt*innen sind sich sicher: „Ein Stadtteiltreff würde die Lebensqualität der Bewohner*innen der Hardhöhe aufwerten und den Stadtteil lebenswerter machen. Dort könnten auch die Sozialpat*innen tätig werden, die wir so bald wie möglich als niedrigschwellige Hilfe in Fürth einführen wollen.“
Diese Sozialpat*innen sollen sich um Sorgen und Nöte von Fürther Bürger*innen kümmern, mit denen diese alleine nicht mehr klarkommen, wie z.B. Schwierigkeiten mit dem Behörden-Schriftverkehr, Zahlungsverzug, Schulden, Wohnungsräumung, Strom- oder Gassperrung, komplizierte Anträge. In vielfältigen Notsituationen können Sozialpat*innen frühestmögliche Hilfestellung bieten. Dazu gehören neben Unterstützung und Beratung auch die Hilfe bei der Geldverwaltung, die Begleitung zu Behörden und die Vermittlung an Beratungsstellen. Dabei arbeiten die Sozialpat*innen eng mit Fachleuten beispielsweise aus Sozial- und Jugendamt zusammen.
Die GRÜNEN-Stadträt*innen erklären die Besonderheiten des Konzepts: „Das Wichtigste ist der direkte Kontakt von Mensch zu Mensch auf Augenhöhe, damit sich Betroffene auch wirklich trauen, die Hilfsangebot anzunehmen. Vor allem Familien mit Multiproblemen wie Armut und Überschuldung stehen vor einem Berg an Problemen, verlieren die Übersicht in ihrem Alltag und können diese Situation nicht alleine bewältigen. Sozialpat*innen zeigen den Weg aus dem Geflecht und helfen den Betroffenen, wieder eigenverantwortlich und selbstständig zu handeln.“
Vorstellbar wäre ein Stadtteilzentrum auf der Hardhöhe im teilweise leer stehenden Gebäude Leibnizstraße 53. Ob und wann dort Räumlichkeiten verfügbar werden, wollten die GRÜNEN-Stadträt*innen mit einem Antrag zum Stadtrat am 19. Februar 2020 klären. Doch der Antrag wurde in den Beirat für Sozialhilfe, Sozial‐ und Seniorenangelegenheiten verwiesen, der erst Ende März stattfindet.
– GRÜNEN-Stadtratsfraktion möchte Begegnungszentrum ohne Konsumzwang auf der Hardhöhe einrichten: als offenen Nachbarschaftstreff und mit Angeboten für Eltern und Kinder, Frauen, Senior*innen, Migrant*innen oder Menschen mit einem gemeinsamen Hobby
– Begegnungszentrum soll auch Stützpunkt von Sozialpat*innen werden: niedrigschwellige Hilfe z.B. in schwierigen Lebenssituationen
– Stadt Fürth soll Eignung und Verfügbarkeit von Räumlichkeiten im Gebäude Leibnizstraße53 prüfen; der entsprechende GRÜNEN-Antrag wurde auf Ende März verwiesen
Link zum Antrag der Stadtratsfraktion
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