9. Juli 2020 – Unter Lichtverschmutzung versteht man die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen. Gerade in Ballungsgebieten entstehen durch die Dauerbeleuchtung negative Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Menschen berichten über Schlafstörungen, die Orientierung von nachtaktiven Vögeln kann gestört werden, manche Singvögel verändern ihr Sing- und Fortpflanzungsverhalten, Insekten umkreisen die künstlichen Lichtquellen bis zur totalen Erschöpfung und werden öfter Opfer verschiedener Insektenfresser oder sterben durch den direkten Kontakt mit den heißen Leuchtmitteln. Auch der Wachstumszyklus von Pflanzen wird durch nächtliches Kunstlicht beeinflusst.
An einigen Anfragen von Bürger*innen ist erkennbar, dass sich die Menschen, vielleicht auch sensibilisiert durch das erfolgreiche Volksbegehren zum Artenschutz, Gedanken über nächtliche Beleuchtung machen.
Gelobt wird beispielsweise das Pilotprojekt am Käppnerweg, wo die Beleuchtung mit Bewegungsmeldern gesteuert wird.
Dagegen wird besonders kaltweißes Licht mit einer Farbtemperatur von ca. 4.000 Kelvin, das wohl in einigen erneuerten LED-Straßenlampen verwendet wird, von Anwohner*innen kritisiert. Auch der NABU und der LBV empfehlen bei dem Thema Lichtverschmutzung warmweißes Licht mit maximal 2700 K – siehe auch www.paten-der-nacht.de.
Mit der Erläuterung dieser Gründe und anderer Fragen zum Thema Lichtverschmutzung kann die infra einen Überblick geben, wo Fürth bei diesem Thema steht.
Zur Sitzung des Aufsichtsrats der infra fürth holding GmbH am 16. Juli 2020 stellen wir daher folgenden
A n t r a g :
Die infra fürth holding GmbH erläutert folgende Fragen:
1. Ist es möglich, auch in Wohngebieten (z.B. im Umfeld sensibler Bereich wie Grünanlagen, in der Nähe von Talräumen u.ä.) die Straßenbeleuchtung per Bewegungsmelder zu steuern (wie am Beispiel Käppnerweg), um die nächtliche Lichtverschmutzung zu reduzieren?
2. Nach welchen Kriterien werden die Lichtfarben bzw. die Farbtemperatur für die Straßenbeleuchtung ausgewählt? In welchem Umfang konnten dabei die Belange des Natur- und Artenschutzes berücksichtigt werden?
3. Welche Möglichkeiten sieht die infra, die Lichtverschmutzung in Fürth weiter zu verringern?
Dieser Antrag als pdf-Datei:
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