18. Juni 2021 – 76% der Bevölkerung wollen keine Werbeprospekte oder ähnliche Werbung erhalten, aber nur 26,7% der deutschen Haushalte haben einen „Keine Werbung“‐Aufkleber am Briefkasten angebracht (Quelle: https://www.die-zeitungen.de/argumente/zeitungsqualitaeten/werbeverweigerer.html)
Die Masse an unerwünschter Werbepost ist nicht nur eine enorme Papier‐ und Ressourcenverschwendung bei der Herstellung, sondern macht auch einen spürbaren Anteil am Papiermüll aus.
Die Stadt Amsterdam hat das Problem in den Griff bekommen, indem sie festgelegt hat, dass Werbung nur noch in Briefkästen mit einem „Werbung, ja bitte!“‐Aufkleber eingeworfen werden darf. Dadurch spart die Stadt 6 Mio. kg Papier und etwa 600‐750 Müllabfuhren im Jahr. (Quelle: https://www.letztewerbung.de/unsere‐forderung).
Der Verein „Letzte Werbung e.V.“ erarbeitet mit einigen deutschen Städten bereits entsprechende Satzungen und sucht weitere Vorreiter‐Kommunen, die eine Satzung zur Einschränkung von nichtadressierter Werbung erlässt. So landet die Werbepost nur noch dort, wo sie wirklich erwünscht ist: in Briefkästen mit “Werbung, ja bitte”‐Aufkleber an den Briefkasten. Wenn kein Aufkleber angebracht ist, ist der Einwurf von Werbung nicht erlaubt.
Auch für die Stadt Fürth wäre eine entsprechende Satzung und eine Vernetzung mit dem Verein und den anderen in dieser Sache aktiven Kommunen eine unkomplizierte, aber höchst effektive Maßnahme zum Umweltschutz.
Bei der Erstellung der Satzung sollte auch nach Möglichkeiten gesucht werden, zwischen (politischer) Information von gemeinnützigen Vereinen, lokalen Parteien etc und Werbung zu unterscheiden. Eine Regelung für die Massenverteilung von Werbeflyern über Stapel auf Treppenstufen oder in Tüten, die an den Türgriff gehängt werden, sollte die Satzung ebenfalls beinhalten.
Zur Sitzung des Umweltausschusses am 25. Juni 2021 stellen wir daher folgenden
A n t r a g :
Die Stadt Fürth setzt sich für die Reduzierung von Papiermüll in Form von Postwurfsendungen ein.
1. Die Verwaltung prüft, wie per kommunaler Satzung eine Opt‐In‐Lösung für Briefkastenwerbung eingeführt werden könnte. Das bedeutet, dass Werbung nur noch in diejenigen Briefkästen eingeworfen werden darf, an die ein „Werbung, ja bitte“‐Sticker angebracht ist. Die Verwaltung gibt außerdem eine Einschätzung über wirtschaftlichen Auswirkungen einer solchen Regelung auf die Entsorgungsbetriebe ab.
2. Die Stadt Fürth unterstützt die Initiative des Vereins „Letzte Werbung e.V“. und vernetzt sich dadurch mit anderen Städten, die ähnliche Lösungen planen, wie z.B. Bamberg und Leipzig.
Dieser Antrag als pdf-Datei:
Ergebnis: Der Antrag wurde abgelehnt, weil die Mehrheit des Stadtrats befürchtete, dass der Aufwand für die Bürger*innen zu groß sei.
Neuste Artikel
Feminismus Frauen Gender Pay Gap Innenstadt Soziales
Frauentag in Fürth: Ein lauter, bunter und wirkungsvoller Aktionstag
Am 8. März war die Fürther Innenstadt nicht nur gut besucht, sondern auch voller Energie, Musik und Denkanstöße. Zum Internationalen Frauentag haben Aktivist*innen mit kreativen Aktionen gezeigt, dass Gleichberechtigung kein Randthema ist – und dabei viele Menschen erreicht. Musik, die verbindet Dass Gleichstellung auch gut klingen kann, bewies das Musikerinnen-Duo Tacaeddish mit mitreißender Folk- und…
Die Bundestagswahl 2025
Die Bundestagswahl 2025 liegt hinter uns – Zeit, zurückzublicken und vor allem Danke zu sagen! Unser Direktkandidat Kamran Salimi konnte in Fürth 10,9 % der Erststimmen erreichen. Auch wenn es nicht für das Direktmandat gereicht hat, zeigt dieses Ergebnis: Viele Menschen in unserer Stadt wollen eine progressive, ökologische und soziale Politik.
Starker Auftakt ins Jahr 2025: Unser Neujahrsempfang mit Frank Bsirske, Barbara Fuchs und Kamran Salimi
Am 7. Februar 2025 haben wir bei unserem Neujahrsempfang in Fürth gemeinsam mit vielen engagierten Gästen das neue politische Jahr eingeläutet. Mit dabei waren hochkarätige Redner*innen, die eindrucksvoll klargemacht haben, welche Herausforderungen vor uns liegen – und wie wir sie gemeinsam meistern können. Frank Bsirske: Klare Worte für Gerechtigkeit und NachhaltigkeitBesonders eindrucksvoll sprach Frank Bsirske,…
Ähnliche Artikel
Abfall | Müll | Mülltrennung | Müllvermeidung | Sondermüll | Sperrmüll | Umwelt | Umweltschutz
Sind illegale Müllhalden im Fürther Stadtgebiet ein wachsendes Problem?
Ansammlungen von Müll in der Stadt sind ein ästhetisches und hygienisches Problem. Die Erfahrung zeigt: Steht eine alte Matratze oder ein alter Schreibtischstuhl irgendwo an einer Straßenecke, bildet sich innerhalb von wenigen Tagen eine wilde Müllhalde, wo immer mehr Menschen Dinge entsorgen, die sie nicht mehr benötigen. „Die Wahrnehmung, wie oft so etwas auftritt und…
Abfall | Bauen | Finanzen | Finanzierung | Haushalt | Haushaltsberatungen | Müll
Positive Entwicklung beim Thema Abfallwirtschaftszentrum
7. April 2024 – Das fertig geplante und dringend benötigte neue Abfallwirtschaftszentrum kann nicht gebaut werden, weil die Stadt nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügt und eine entsprechende Verschuldung zur Finanzierung haushaltsrechtlich nicht genehmigt würde – das war Ende letzten Jahres die trübe Aussicht. Dann fragte die GRÜNEN-Stadtratsfraktion in den Haushaltsberatungen nach alternativen Finanzierungsmodellen…
Abfall | Finanzen | Müll | Mülltrennung
Finanzierung des dringend benötigen Abfallwirtschaftszentrums
Wollen die GRÜNEN-Stadträt*innen die Fürther Abfallwirtschaft privatisieren? Ganz klar: NEIN! Richtig ist: „Unser Vorschlag bei den Haushaltsberatungen ermöglicht den Bau des Abfallzentrums, obwohl es die Stadt aus Spargründen eigentlich schon abgeschrieben hatte“, erklärt GRÜNEN-Stadtrat Harald Riedel. „Wichtige Grundvoraussetzung ist für uns, dass es dabei ausschließlich um den Bau eines Gebäudes geht. Sowohl das Grundstück als…