Wie stehen die GRÜNEN-Stadträt*innen zum Fontänenfeld, das in der Fußgängerzone sprudeln soll?
Schon vor einigen Jahren gab es den Plan, in der Innenstadt einen weiteren Brunnen zu errichten. GRÜNEN-Stadtrat Harald Riedel meint: „Der neu gestaltete Hall- und Franz-Josef-Strauß-Platz vor dem Amtsgericht wäre ein geeigneter Standort. Das hat die GRÜNEN-Stadtratsfraktion auch schon einige Male verdeutlicht.“
Doch während der Sanierung der Fußgängerzone waren an der Schwabacher Straße/Ecke Moststraße bereits vorsorglich Leitungen und eine unterirdische Brunnenkammer angelegt worden. Nachdem die ersten Kostenvoranschläge 2018 allerdings mit einer halben Million Euro für die Stadt Fürth nicht finanzierbar schienen, wurde der Plan nicht weiter verfolgt. Durch eine Fördermöglichkeit für bayerische Städte und eine Privatspende eines Fürther Unternehmers hat sich das nun geändert. Die Stadt Fürth bekäme einen Zuschuss in Höhe von 80 Prozent der förderfähigen Kosten aus dem Sonderfonds „Innenstädte beleben“ dazu, wenn sie die Brunnen-Idee umsetzt.
Doch Fördergelder hin oder her – ein Fontänenfeld verspricht nicht nur Abkühlung an heißen Sommertagen und eine günstige Auswirkung aufs Mikroklima. Es gibt auch einige kritische Punkte zu bedenken. Die Auslage der Buchhandlung, die sich vor nicht allzu langer Zeit im Eckgebäude neben dem geplanten Standort befand, wäre beispielsweise durch feinen Wassernebel empfindlich gestört worden. Nun eröffnet in den Räumlichkeiten ein Eiscafé. Auch hier stellt sich die Frage, ob die neuen Wasserspiele den Sitzkomfort der Gäste stören würden und somit Einfluss auf den Unternehmenserfolg hätten. Inzwischen favorisiert die Verwaltung einen Standort weiter südlich, direkt vor dem ehemaligen H&M auf Höhe der Blumenstraße. Wesentlicher Unterschied ist, dass es sich nicht mehr um einen Brunnen handelt, sondern ein flächiges Fontänenfeld geplant ist, das nahezu den gesamten Raum von der Mittelrinne der Fußgängerzone bis zum ehemaligen H&M-Gebäude in Anspruch nimmt. Hier ist die entscheidende Frage, ob nicht der Platz für Fußgänger*innen neben dem Fontänenfeld zu schmal wird, denn fast die Hälfte der Breite der Fußgängerzone an dieser stark frequentierten Stelle geht verloren. Immerhin schieben hier viele Menschen auch ein Fahrrad oder einen Kinderwagen und begegnen sich damit.
Im Bauausschuss am 9. Dezember 2021 wurde nun beschlossen, dass ein Planungsauftrag auf Grundlage der Vorplanung an ein Fachbüro vergeben werden soll. Harald Riedel ist eine Unterscheidung sehr wichtig: „Das „Ja“ in der Abstimmung bezieht sich darauf, dass die Verwaltung den Bau der Wasserspiele prüfen soll. Erst wenn wir alle Vor- und Nachteile der Detailplanung kennen, ist es möglich, sich endgültig für oder gegen das Projekt zu entscheiden. Wasserspiele sind ein wirkungsvolles Gestaltungselement von Plätzen, Straßen und Parks. Aber nicht jede Brunnenform passt in jedes Umfeld. Ob wir dennoch dem von der Verwaltung bevorzugten Standort in der Fußgängerzone zustimmen können, entscheiden wir, wenn wir die Detailplanungen kennen“.
Die städtischen Brunnen werden künftig übrigens auch im Oktober noch laufen und sonnige Herbsttage verschönern. Das wurde im Lauf der Haushaltsberatungen auf einen Antrag der GRÜNEN-Stadtratsfraktion beschlossen.
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