„Das Thema hat uns viele, viele Jahre beschäftigt. Umso mehr freut es mich, dass jetzt endlich Erfolge spürbar werden“, so resümiert Stadtrat Harald Riedel das, was sich in den letzten Wochen und Monaten in Sachen S-Bahn ergeben hat.
Der einige Jahre lang bestehende provisorische Bahnsteig des Haltepunkts Fürth-Unterfarrnbach wurde zurückgebaut und wird durch den neuen Mittelbahnsteig des Haltepunkts Fürth-Klinikum ersetzt. Aktuell fällt der Halt an dieser Stelle allerdings bis auf Weiteres aus, da die Aufzugschächte und die Treppenaufgänge noch nicht fertiggestellt sind. Die beauftragte Baufirma verweist auf Lieferengpässe und krankheits- bzw. pandemiebedingte Personalausfälle.
Die Auswirkungen der zusätzlichen Weichen, Gleise und Signale, die im sogenannten „Fürther Bogen“ aktuell bzw. in den letzten Jahren gebaut wurden, werden leider erst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 spürbar: Künftig können die S-Bahnen im 20-Minutentakt fahren. Das S-Bahn-Angebot verbessert sich dadurch deutlich von 2 auf 3 Bahnen pro Stunde. Nach Angaben der Bahn hat die Strecke Nürnberg-Erlangen das höchste Fahrgastaufkommen im gesamten Nürnberger S-Bahn-Netz. Von den Verbesserungen werden also sehr viele Menschen profitieren.
Auch der schon seit Jahren fertig gestellten Doppelbahnsteig im Fürther Hauptbahnhof spielt dabei eine wichtige Rolle, wie Harald Riedel erklärt: „Vor dem jetzigen Einbau der zusätzlichen Weichen konnte ein Zug nirgends ausweichen. Verspätungen in einer Fahrtrichtung haben also automatisch auch zu Verspätungen in der Gegenrichtung geführt.“
„Ich sehe die Sache mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, stellt Harald Riedel abschließend fest. „Einerseits ist es wirklich bedauerlich, dass die Nutzung des S-Bahn-Haltepunkts am Klinikum leider eine längere Zeit nicht möglich sein wird und auch der 20-Minuten-Takt erst ab Jahresende eingeführt wird. Andererseits sind ein stabilerer Fahrplan und zukünftig 3 S-Bahnen pro Stunde in der jetzigen Zwischen-Ausbaustufe (Interimslösung) schöne Erfolge unserer jahrelangen Arbeit.
Mit der Inbetriebnahme der neuen Gleise im „Fürther Bogen“ ergibt sich ein positiver Nebeneffekt: Die Frage „S-Bahn-Verschwenk oder Ausbau der Bestandsstrecke?“ wird nicht mehr auf dem Rücken der Nutzer*innen der S-Bahn ausgetragen, denn das Angebot ab Dezember entspricht dem Angebot nach Gesamtfertigstellung der Strecke . Der Güterzugtunnel wird nach den uns vorliegenden Informationen zudem so errichtet, dass beide Varianten realisiert werden können, es wird von Seiten der Bahn somit keine Vorfestlegung getroffen.
Im Zuge des geplanten Deutschlandtakts ergeben sich wichtige Synergien, wie Harald Riedel als Sprecher des Aktionsbündnisses „Pro S-Bahn ohne Verschwenk“ zu berichten weiß: „Für die Beschleunigung derStrecke im Fürther Norden muss an einigen Stellen baulich optimiert werden. So fallen beispielsweise 2 Bahnübergänge weg, die Signaltechnik muss erneuert werden und auch aufwändige Lärmschutzmaßnahmen sind notwendig, da mit den Veränderungen der Bestandsschutz entfällt.“ Diese Kosten, die bisher dem S-Bahn-Ausbau entlang der Bestandsstrecke zugeordnet hätten werden müssen, werden nun dem Deutschlandtakt zugeordnet, somit ergibt sich für den S-Bahn-Ausbau entlang der Bestandsstrecke/Bündelungsvariante ein deutlich verbesserter Nutzen-Kosten-Faktor und somit ein deutlicher Vorteil für diese Trassenvariante. Und so gesehen ist es geradezu ein Glücksfall, dass die Baumaßnahmen für den Deutschlandtakt notwendig werden. Es ergibt sich somit die einmalige Chance die Synergie-Effekte eines gemeinsamen Ausbaus der Bestandstrecke für den Deutschlandtakt und die S-Bahn zu nutzen. Seit der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts liegen die Pläne der DB für den S-Bahn-Verschwenk durchs Knoblauchsland auf Eis. Es wurden seitdem weder die Pläne für den Verschwenk nachgebessert, noch Planungen für den S-Bahn-Ausbau entlang der bestehenden Gleise angegangen.
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