Fahrrad

Rein aus optischen Gründen setzt die Stadt auf schlechtere Fahrradständer

Auf notorisches Betreiben des Oberbürgermeisters wurde beschlossen, dass in großen Teilen von Fürth (z.B. in der kompletten Innenstadt) keine System-Fahrradständer mehr eingesetzt werden sollen, sondern nur noch Anlehnbügel. „Das ist eine wirklich krasse Fehlentscheidung“, ist sich GRÜNEN-Stadtrat Christoph Wallnöfer sicher. „Der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) zertifiziert und empfiehlt Systemständer ja deshalb, weil sie die beste Lösung für Fahrradfahrer*innen sind, die ihr Rad sicher abstellen wollen.“

An einem optimalen Fahrradständer sind Rahmen und Laufrad mit einem einzigen Schloss diebstahlsicher anschließbar. Die sogenannten „Systemständer“ sorgen dafür, dass das Fahrrad nicht wegrollt und bieten sicheren Halt – ohne das Risiko, den Rahmen zu verkratzen. Auch das Umschlagen des Lenkers wird verhindert. Zertifizierte Fahrradständer garantieren eine sehr hohe Standsicherheit auch bei angebrachtem Kindersitz, vollem Einkaufskorb auf dem Gepäckträger oder einfach nur für schwere Fahrräder wie beispielsweise E-Bikes. „Diese zertifizierten Ständer haben sich in sehr vielen Kommunen und auch an vielen Stellen im Fürther Stadtgebiet bewährt und es gibt überhaupt keinen Grund, davon wegzugehen“, ist Christoph Wallnöfer überzeugt.

Der Oberbürgermeister sieht das jedoch anders. Die Systemständer sind ihm nicht „schick“ genug, aus optischen Gründen bevorzugt er sogenannte Anlehnbügel.

Diese passen angeblich besser ins Stadtbild und seien flexibler aufstellbar, in unterschiedlich angeordneten Gruppen. Gegenüber den zertifizierten Systemständern gibt es jedoch klare Nachteile: Die Anlehnbügel bieten wesentlich weniger Standsicherheit und sind mangels Unterbau auch nicht barrierefrei. Beim Tasten mit dem Stock scheint der Weg frei, weil der Stock unterhalb des Bügels hin und her geschwenkt wird. Doch beim Gehen prallen Sehbehinderte dann gegen die Metallstangen.

Auch wenn sich zunächst nicht viel gegen den Beschluss unternehmen lässt, bleibt Christoph Wallnöfer zuversichtlich: „Geschmack unterliegt ja bekanntlich der Mode. Hoffen wir mal, dass in ein paar Jahren die Vernunft siegt und die Vorteile zertifizierter Fahrradständer wieder über die Optik gestellt werden.“ Bis dahin sollten wenigstens Anlehnbügel mit Querstange verwendet werden, die kleineren Rädern zusätzlich Halt geben und das Anschließen erleichtern.

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