Umstieg leichter machen – Fahrgastzahlen verdoppeln
Schon jetzt sind Bus und Bahn wichtige Verkehrsmittel für alle, die weitere Strecken zurücklegen, für ältere Menschen, für Menschen mit Handicap, für Familien mit Kindern und für Schüler*innen. Das Schließen von Lücken im Haltestellenangebot kommt allen entgegen, die schlecht zu Fuß sind oder Lasten befördern. In einem voll ausgelasteten Stadtbus fahren 25-mal so viele Menschen mit wie in einem durchschnittlichen Auto. Je mehr also vom Auto auf den Bus umsteigen, desto weniger Stau, Lärm und Gestank gibt es in der Stadt. Das ist klimafreundlicher und schafft für alle Fürther*innen Lebensqualität. Wir wollen noch mehr Menschen überzeugen, auf Bus und Bahn umzusteigen und die Fahrgastzahlen bis spätestens 2026 mindestens verdoppeln – mit einem guten und preiswerten Angebot.
Weniger auf den Bus warten: Nur ein besseres Angebot überzeugt
Wir GRÜNEN setzen uns ein für attraktive und bezahlbare Busse und Bahnen mit einem dichten Takt auch an Wochenenden, an Feiertagen und in der Nacht. Dazu verdoppeln wir das Angebot an Bussen, sodass diese vor allem zu Hauptverkehrszeiten (morgens, mittags zu Schulschluss und abends) einen dichteren Takt fahren können. Am späteren Abend soll mindestens alle 20 Minuten ein Bus fahren. Auch an Wochenenden und Feiertagen soll der Bus öfter kommen.
Lücken im Linien-Netz schließen
Wer mehr Menschen für Bus und Bahn überzeugen will, muss ihnen auch ein dichtes Netz mit attraktiven Verbindungen bieten. Wir führen eine Ringbuslinie ein, sodass auch Fürther*innen außerhalb der Kernstadt direkt und schnell an ihr Ziel kommen. Was in Fürth seit langem fehlt, ist eine schienengebundene Nord-Süd-Verbindung, etwa von Stadeln bis in die Südstadt. Wir suchen nach Möglichkeiten, diese zu schaffen und können uns eine Straßenbahnlinie durchaus vorstellen. Wir geben dem öffentlichen Nahverkehr im Stadtgebiet mehr Vorrang, indem wir in der ganzen Stadt mehr Busspuren und Ampelvorrangschaltungen für Busse einrichten. Zudem binden wir die Gewerbegebiete besser ans Busnetz an. Auf allen Busstrecken muss das Parken so geregelt werden, dass zwei Busse aneinander vorbei fahren können, ohne dass sie anhalten müssen.
Ticketsystem vereinfachen: Mobil für 1 Euro am Tag
Ein attraktives Tarifsystem ist einfach, fair und günstig. Der horrende Preisanstieg im öffentlichen Nahverkehr in Fürth konnte nach unserer jahrelangen, hartnäckigen Arbeit für 2020 erstmals gestoppt werden. Jetzt ist es unser Ziel, die Ticketpreise wieder zu senken und ein Jahresticket für 365 Euro im gesamten VGN zu schaffen, damit alle für 1 Euro am Tag mobil sein können. Für dieses Konzept als wichtigen Teil der Verkehrswende werden wir im VGN nachdrücklich verhandeln. Als Zwischenschritt sind günstigere Zeitkarten (zum Beispiel das JahresAbo) unsere Priorität. Damit das Tarifsystem verständlicher wird, vereinfachen wir es und nutzen dazu auch die Chancen der Digitalisierung. Zusätzlich wollen wir die Aktionstage mit kostenlosen Bussen und Bahnen, die wir im Stadtrat erreicht haben, ausweiten. Allen Neubürger*innen bieten wir ein Mobilitäts-Schnupperpaket mit Monatsticket, Fahrradstadtplan, Verkehrstipps der Polizei, Carsharing-Gutschein und einer Lastenfahrrad-Probefahrt an.
Emissionsfreie Busse für gute Luft und weniger Lärm
Um den Busverkehr noch klima- und umweltfreundlicher zu machen, rüsten wir die Busflotte auf wasserstoff- und batteriebetriebene Fahrzeuge um. Wir wollen, dass der Nahverkehr in Fürth ab 2030 komplett emissionsfrei läuft. Das ist ein wesentlicher Beitrag zu sauberer Luft, mehr Ruhe und zum Klimaschutz.
Barrierefrei von A nach B
Bei Bussen achten wir darauf, dass sie genug Platz für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren bieten, damit alle Fürther*innen bequem und sicher an ihr Ziel kommen. Außerdem bauen wir alle Haltestellen aus: barrierefrei, beleuchtet und mit einem Wartehäuschen gegen Wind und Wetter. Diese Wartehäuschen sollen nach Möglichkeit auf dem Dach begrünt sein oder über eine Solarfläche sauberen Strom gewinnen. Beides ist ein Beitrag für ein gutes Klima in der Stadt. Von der Deutschen Bahn fordern wir, dass sie den Fürther Hauptbahnhof endlich barrierefrei umbaut und die S-Bahn Fürth-Erlangen entlang der Bestandstrecke zügig ausbaut. Aber auch die Stadt Fürth steht in der Verantwortung, den Bahnhofplatz als zentralen Umsteigeort deutlich aufzuwerten. Die Aufenthaltsqualität an diesem Platz muss deutlich besser werden.
Bessere Anbindung an den ICE
Fürth ist die Ankunfts-Stadt der ersten deutschen Eisenbahn – und die einzige Großstadt Bayerns ohne ICE-Halt. Um eine gute Anbindung an den Fernverkehr zu bieten, wollen wir die Deutsche Bahn bitten, Möglichkeiten für den ICE am Fürther Hauptbahnhof zu prüfen. Auch als Tourismusziel und Wirtschaftsstandort würde unsere Stadt davon profitieren. Bis dies möglich ist, wollen wir den Geltungsbereich der City-Tickets ausweiten, damit die Fürther*innen kostenlos zu ihrem ICE nach Nürnberg oder Erlangen kommen.