Bei den Vorbereitungen für die Haushaltsberatungen fiel es der GRÜNEN-Stadtratsfraktion wieder auf: Die im Haushalt 2023 eingestellten Mittel für das Baumscheibenmanagement wurden vom Grünflächenamt wieder nicht abgerufen, das heißt: obwohl Gelder dafür vorgesehen sind, wurden genau 0 Euro in den Erhalt der Baumscheiben bzw. der Bäume im Stadtgebiet investiert!. „Das ist nun zum dritten Mal in Folge so gewesen, immer mit dem Verweis auf die Personalknappheit der städtischen Dienststellen“, stellt GRÜNEN-Stadträtin Sabine Weber-Thumulla fest. Sie hat die Pflegschaft Öffentliche Anlagen/Öffentliches Grün und weiß: „Wir brauchen Baumstandorte in den Straßen für eine klimaangepasste Stadt. Bäume leisten durch Verschatten und Verdunsten einen wichtigen Beitrag. Damit sie gut wachsen und über viele Jahre erhalten bleiben, reicht es nicht aus, sie regelmäßig zu gießen, auch ihre Standorte, die Baumscheiben, müssen gesichert und gepflegt werden.“
Bereits für junge Bäume ist das enorm wichtig. Die Baumscheibe schützt den Baum vor Autos, die über den Wurzelbereich fahren oder darauf parken. Außerdem trägt sie zur Stabilität des Baums bei und schützt den Stamm vor zu viel Feuchtigkeit und somit auch vor Pilzbefall. Bei der Pflege der Baumscheiben wird auch darauf geachtet, dass keine Gräser und andere Gewächse mit dem jungen Baum um Platz, Wasser und Nährstoffe aus dem Boden konkurrieren. Etwa 8 Jahre lang muss die Baumscheibe eines jungen Baums frei von Bewuchs gehalten werden. Danach kann eine durchdachte Begrünung nicht nur die Umgebung verschönern, sondern auch zu einer Standortverbesserung für den Baum führen. Dabei spielen beispielsweise die Regulierung der Bodentemperatur und die bessere Bodendurchlüftung eine Rolle, aber auch die Tatsache, dass bewachsene und gut gepflegte Baumscheiben weniger geeignet sind, um darüber zu gehen oder zu fahren und mehr Hemmungen bestehen, sie gar als Abstellfläche, Hundeklo oder Abfalleimer zu missbrauchen.
„Baumscheiben können richtige kleine ökologische Inseln bilden, z.B. wenn sie mit bienenfreundlichen Blühpflanzen bepflanzt werden, und so mitten in der Stadt einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten“, ist Sabine Weber-Thumulla überzeugt.
Zu einer guten Baumpflege gehört natürlich auch der regelmäßige Baumschnitt und die Kontrolle auf Gefahren für Fußgänger*innen oder andere Verkehrsteilnehmer*innen, beispielsweise durch Sichtbeeinträchtigungen.
„Aufbau und Erhalt der sogenannten grünen Infrastruktur spielen für die Zukunft eine wichtige Rolle. Deshalb muss im nächsten Jahr unbedingt eine Lösung für die Fürther Baumscheiben gefunden werden. Wenn es mit eigenem Personal nicht zu schaffen ist, muss das Budget eben für die Fremdvergabe der Pflegearbeiten verwendet werden“, fordert Sabine Weber-Thumulla.
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