Für unsere Lebensgrundlagen: Umwelt und Klima schützen
Die Klimakrise und ihre Folgen sind bei uns in Fürth längst angekommen. Dürre, Hitze, Starkregen und Extremwetterereignisse nehmen zu. Das wirkt sich auf das Leben der Fürther*innen, ihre Gesundheit, die Natur und die Wirtschaft aus.
Klimaschutz hat für uns GRÜNE absolute Priorität. Die Stadt Fürth hat sich zuletzt weit niedrigere Klimaschutz-Ziele gesetzt als Nachbarkommunen. Wir meinen: Nur durch ambitionierte Ziele und konkretes Handeln vor Ort kann Fürth in Sachen Klimaschutz eine Vorreiterrolle in der Region übernehmen. Unser Ziel ist die klimaneutrale Stadt. Das kostet Geld und Anstrengung – ist es aber letztendlich wert, denn es geht um den Erhalt der Lebensqualität in unserer Stadt und um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen für uns, unsere Kinder und Enkelkinder.
Klimaschutz umsetzen: Zügig und wirksam
Die
Umsetzung der Ziele des städtischen Klimaschutzplans wollen wir
weiter forcieren. Wir begrüßen die kürzlich geschaffene Stelle
eines*r Klimaschutzmanagers*in, der*die eine zügige Umsetzung der
Ziele koordinieren soll. Des Weiteren arbeiten wir zusammen mit
unseren Nachbarstädten an der zügigen Umsetzung des „Klimapakts
der Europäischen Metropolregion Nürnberg“. Städte und Landkreise
von Sonneberg bis Treuchtlingen, von Waidhaus bis Kitzingen haben
sich dort auf gemeinsame Klimaziele verständigt.
„Solarstadt Fürth“ wiederbeleben
Der
Ausbau der Solarenergie in Fürth stockt leider in den letzten
Jahren. Angesichts der Klimakrise ist es aber dringend nötig, die
Strom- und Wärmeproduktion vor Ort wieder stärker zu forcieren.
Riesiges Potenzial liegt in bisher ungenutzten Dachflächen,
besonders bei gewerblichen Gebäuden. Um diese Flächen zu nutzen,
schreiben wir in Bebauungsplänen eine Pflicht zur Solarenergie auf
Dächern fest. Außerdem sollten die Beratungsangebote bei
Gebäudesanierungen ausgeweitet und die Hürden für Solaranlagen
beim Denkmalschutz reduziert werden.
Erneuerbare Energien jetzt fördern
Unser
stadteigener Energieversorger, die Infra, wird mit uns GRÜNEN zum
entscheidenden Motor für die Umsetzung der Energiewende. Wir wollen
den Anteil regional erzeugter Erneuerbarer Energien deutlich erhöhen.
Nach wie vor gibt es sehr viele Möglichkeiten, Photovoltaik-Anlagen
auf bisher ungenutzten Dachflächen zu installieren. Große
Verbesserungen können wir beim effizienten Einsatz von Energie
erzielen. Hier muss die Stadt ein Vorbild sein. Wir GRÜNEN setzen
auf eine energieeffiziente Verwaltung, kommunale Energiesparkonzepte
und die energetische Ertüchtigung der öffentlichen Gebäude.
Energie sparen durch effizientes Bauen
Ein
großer Teil der CO2-Emissionen wird durch das Heizen von
Gebäuden verursacht. Deshalb muss die Stadt Fürth bei ihren eigenen
Gebäuden vorangehen und energiesparend bauen – weit über die
gesetzlichen Vorgaben (Energieeinsparverordnung) hinaus. Gleiches
gilt für Sanierungsmaßnahmen bestehender Gebäude. Für private
Neubauten und Gebäudesanierungen wollen wir verbindliche Vorgaben
zur Energieeffizienz in den Bebauungsplänen festlegen.
Internationale Städte-Kooperation für den Klimaschutz
Um
die Klimakrise zu bekämpfen, sind auch internationale Kooperationen
gefragt. Wir wollen mit anderen Städten international
zusammenarbeiten, um Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung in
Einklang zu bringen. Gemeinsam, etwa mit unseren Partnerstädten,
arbeiten wir an Lösungen für klimafreundliche Mobilität,
Energieerzeugung und Landwirtschaft.
Grünflächen erhalten und ausweiten
Grünflächen
in der Stadt haben eine Vielzahl an positiven Effekten für Natur,
Lebensqualität und Stadtklima und dienen den Stadtbewohner*innen als
nahgelegener Erholungsraum. Deshalb wollen wir uns dafür einsetzen,
alle bestehenden städtischen Grünflächen zu erhalten und diese zu
erweitern beziehungsweise neue zu schaffen. Diese Orte sollen nach
Möglichkeit naturnah bewirtschaftet werden, sodass sie ebenfalls als
Lebens- und Nahrungsraum für Insekten und kleine Wildtiere dienen
können.
Frischluftschneisen erhalten
Frischluftschneisen,
die kühle Luft durch die Stadt transportieren, sind für ein gutes
Stadtklima unverzichtbar. Uns ist es deshalb wichtig, die bestehenden
Schneisen wie zum Beispiel die Talauen zu erhalten. Wir stellen
sicher, dass diese Gebiete nicht bebaut werden – kein einziger
Quadratmeter. Außerdem wollen wir prüfen, ob es möglich ist,
weitere Frischluftschneisen zu schaffen.
Biogas nachhaltig gewinnen: Aus Abfall wird Energie
Biogas
wird in Fürth bisher hauptsächlich aus Mais erzeugt. Der Anbau
belastet die Umwelt mit Nitrat, Herbiziden und Insektiziden. Er
bewirkt einen Konflikt zwischen Nahrungs- und Energieerzeugung. Wir
setzen uns daher für den Aufbau einer nachhaltigen
Reststoff-Vergärung ein: Die Bioabfälle der Haushalte werden
vergoren und als Biogas verwertet. Außerdem können statt Mais auch
ökologisch wertvollere Wildblumenmischungen angebaut und für die
Biogas-Erzeugung genutzt werden.
Plastik vermeiden: Schluss mit dem Einweg-Wahn
Die
Verschmutzung der Landschaft und der Meere durch Plastik nimmt zu.
Auch im Stadtbild ist Einweg-Müll kein schöner Anblick. Wir müssen
daher den Plastikverbrauch in Fürth drastisch reduzieren, sodass
weniger Plastik in die Umwelt gelangt und Ressourcen eingespart
werden. Wir gehen schon seit einiger Zeit gegen Einweg-Becher und
sonstige Einwegartikel vor und wollen in städtischen Einrichtungen
wie dem Freibad Mehrwegsysteme einführen. Wir wollen uns im Dialog
mit dem Fürther Einzelhandel außerdem für eine weitere Reduzierung
von Einweg-Plastiktüten einsetzen und sinnvolle Alternativen, wie
zum Beispiel mehrfach verwendbare Stofftaschen, auch finanziell
fördern.
Neuer Recyclinghof: Abfälle besser verwerten
Die
Recyclinghöfe in Atzenhof und in der Karolinenstraße sind deutlich
zu klein und können die Mengen der angelieferten Abfälle nicht
bewältigen. Deshalb setzen wir uns weiterhin für den zügigen Bau
eines zusätzlichen, modernen Recyclinghofs ein. Ebenso sind zur
Verbesserung der Recyclingquote und Abfallvermeidung mehr
Abfallberater*innen einzustellen. Die Sperrmülltrennung muss
optimiert werden.
Lebensmittel gehören nicht in den Müll: Verschwendung entgegentreten
Eine
weitere Möglichkeit, weniger Müll zu produzieren und Ressourcen
besser zu nutzen, ist die Weitergabe von nicht mehr benötigten
Lebensmitteln. Dies wird hauptsächlich von ehrenamtlichen
Lebensmittelretter*innen und den Tafeln betrieben. Wir wollen diese
bei ihrer Arbeit zukünftig stärker unterstützen, auch finanziell.
Förderung von gesunder und ökologischer Ernährung
Der
weltweite Klimaschutz ist derzeit in aller Munde. Der Konsum von
Nahrungsmitteln erfolgt vor Ort bei uns in der Stadt. Daher sollen in
den städtischen Betrieben und Kantinen regionales und saisonales
Essen sowie Bio-Lebensmittel angeboten werden. Auch wer
vegetarische/vegane Lebensmittel verzehren möchte, sollte hier
fündig werden.
Tierschutz verbessern
Gerade
auf kommunaler Ebene ist es wichtig, den Tierschutz zu gewährleisten.
Dazu wollen wir die Stelle einer*eines Tierschutzbeauftragten
einführen. Diese Person soll Projekte planen und durchführen. Sie
soll Politik, Organisationen und Verwaltung für den Tierschutz
sensibilisieren und Stellungnahmen zu tierschutzrelevanten
Fragestellungen geben. Auch die Arbeit von Tierschutzvereinen wollen
wir stärker finanziell unterstützen. Außerdem werden wir keinerlei
Form von Massentierhaltung auf dem Stadtgebiet zulassen.
Lokaler Artenschutz wirkt
Beim
historischen Erfolg des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ haben
mehr als 16.000 Fürther*innen durch ihre Unterschrift gezeigt, wie
wichtig ihnen der Artenschutz ist. Wir GRÜNEN wollen die
Artenvielfalt auch vor Ort erhalten. Dazu müssen wir die Lebensräume
von lokalen Tier- und Pflanzenarten bewahren. Natur- und
Landschaftsschutzgebiete entwickeln wir weiter – sie sind für jede
Bebauung tabu. Wir wollen eine Vernetzung bestehender Biotope
erreichen und so einen zusammenhängenden Lebensraum für Tiere und
Pflanzen schaffen. Zu renovierende Häuser statten wir zusätzlich
mit Nischen zum Nisten aus und die Beleuchtung von Straßen, Wegen
und Gebäuden gestalten wir so insektenfreundlich wie möglich.
Trinkwasser schützen
Der
Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein universelles Menschenrecht.
Wasser muss sauber, bezahlbar und in kommunaler Hand bleiben. Auch
vor dem Hintergrund der Klimakrise stehen wir GRÜNEN daher für
einen uneingeschränkten Erhalt von Wasserschutzgebieten. Mit uns
sind die Talauen für Neubauten tabu. Wir wollen die Belastung des
Grundwassers mit Nitraten und anderen Schadstoffen verringern, indem
wir in Kooperation mit den Landwirt*innen den Einsatz von Dünge- und
Pflanzenschutzmitteln reduzieren. Ebenso schützen wir die frei
fließenden Gewässer durch ausreichend breite Uferrandstreifen.
Gute Luft zum Atmen: Schadstoffe reduzieren
Saubere
Luft ist von essentieller Bedeutung für die Gesundheit. Wir setzen
effektive Maßnahmen gegen Luftschadstoffe um, sorgen für weniger
Verkehr mit Verbrennungsmotoren und einen gleichzeitigen Ausbau des
öffentlichen Nahverkehrs mit emissionsfreien Antrieben. Außerdem
setzen wir uns für schadstoffarme Heizungen ein. Unser Ziel ist eine
CO2-neutrale und schadstoffarme Mobilität und
Wärmeerzeugung.
Stadtbäume schützen – Dächer, Fassaden und Straßen begrünen
Bäume
leisten mit Schatten und Verdunstung einen wichtigen und günstigen
Beitrag zur Abmilderung des Klimas in der Stadt. Große alte Bäume
müssen unbedingt zum Wohl aller erhalten bleiben. Bereits jetzt
merken wir es deutlich: Sommerliche Hitzeperioden nehmen mit der
fortschreitenden Klimaerwärmung zu. Um den Hitzestau in der Stadt
abzumildern, brauchen wir mehr Grün in der Stadt. Neben zusätzlichen
Straßenbäumen fördern wir auch die Dach- und Fassadenbegrünung.
Mehr Pflanzen in der Stadt sorgen für Abkühlung, bessere Luft und
Schatten.
Hochwasserschutz verbessern
Die
Anzahl an Starkregen-Ereignissen nimmt durch die Klimaerwärmung zu.
Wir setzen uns daher für einen effektiveren Hochwasserschutz ein.
Dazu müssen wir die Flächenversiegelung bremsen und mit Grünflächen
mehr Versickerungsraum schaffen. Ebenso werden wir entlang von Bach-
und Flussläufen natürliche Überflutungsflächen erhalten
beziehungsweise neu anlegen. Wo es nötig ist, richten wir natürliche
Wasserrückhalteflächen (Retentionsflächen) für effektiven
Hochwasserschutz ein.